Niedersachsen verabschiedet (vorübergehendes) Glückspielgesetz

Der Glücksspielstaatsvertrag oder korrekt der "Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland" trat am 1. Januar 2008 in Kraft. Hierin sollen unter anderem Jugend- und Spielerschutz, sowie Suchtprävention  geregelt werden. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes wurde von 15 Bundesländern eine Änderung entworfen, nur Schleswig-Holstein zog nicht mit. Es wurde im Gegensatz zu der vorherigen Fassung geregelt, dass eine bestimmte Anzahl von privaten Anbietern sich um Konzessionen für Sportwetten bemühen können, das Lottomonopol bleibt erhalten. Im nördlichsten Bundesland dagegen wurde der Markt weiter geöffnet.

Jetzt beschloss Niedersachsen ein eigenes Glücksspielgesetz, das bis zum geplanten Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatvertrages am 1.7.2012 gelten soll. In diesem Gesetz wird unter anderem der Euro-Jackpot geregelt und Live-Wetten auf Sportveranstaltungen gestattet. Denn: noch hat die EU-Kommission der Änderung des Vetrages in der jetzigen Fassung nicht zugestimmt, während Schleswig-Holstein vor wenigen Tagen die ersten Lizenzen an private Anbieter von Sportwetten vvergeben hat. Polco Limited von Betfair, die Personal Exchange International der Jaxx SE (beide haben ihren Firmensitz auf Malta) sowie Oddset von Nordwestlotto aus Kiel dürfen bis zum 30.4.2018 unter strengen Auflagen Sportwetten für Spieler mit Wohnsitz in Schleswig Holstein veranstalten.

Derweil wird gemeldet, dass die Einnahmen der staatlichen Lotterien in den ersten Monaten dieses Jahres um 6.8 Prozent zurückgegangen sind, was Mindereinnahmen von rund 200 Millionen Euro bedeutet.

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